Wie Sie mit der Feynman-Technik schneller lernen

Die Feynman-Technik hilft Ihnen dabei, komplizierte Prozesse und Zusammenhänge zu vereinfachen. Dadurch können Sie diese leichter verstehen, behalten und anderen erklären.

Bei der Feynman-Technik beschreibt man ein Konzept so einfach wie möglich. Dabei versucht man das Konzept beispielsweise einem Kind oder einem Laien verständlich zu erklären. Dies kann man sowohl schriftlich machen als auch tatsächlich jemandem erklären, sodass man auch Feedback bekommt, ob die Erklärung verständlich ist. Außerdem bekommt man dann zu jenen Teilen Fragen gestellt, die noch nicht klar sind. So kann man noch tiefer in das Thema einsteigen und gewinnt neue Perspektiven. Die Technik ist nach dem Physiker Richard Feynman benannt, da er mithilfe dieser Methode komplizierte Vorgänge sehr einfach erklären konnte.

Bild zur Anwendung der Feynman-Technik

Wenn Sie also ein kompliziertes Konzept lernen und verstehen wollen, sollten Sie dieses Konzept möglichst einfach erklären, ohne dabei in ein Buch, ins Internet oder in Ihre Unterlagen zu blicken. Ziehen Sie diese Hilfsmittel ausschließlich dann zu Rate, wenn Sie an einer Stelle nicht weiterkommen. Verzichten Sie in Ihrer Erklärung auf Fachbegriffe und ersetzen Sie diese durch eine Beschreibung, welche ein Kind oder ein Laie versteht. Verwenden Sie geeignete Analogien, Zeichnungen und Skizzen, um das Konzept zu visualisieren und leichter zu erklären. Fragen Sie sich währenddessen immer wieder „Warum?“, um die Bestandteile und Zusammenhänge des Konzeptes wirklich zu verstehen und zu begründen. Demonstrieren Sie das Konzept außerdem an mindestens einem Beispiel.

Wenn Sie mit Ihrer Beschreibung fertig sind, sollten Sie Ihre Beschreibung nochmal durchgehen und nach Stellen suchen, welche Sie noch weiter vereinfachen können. Dabei dürfen Sie auch Hilfsmittel zum Nachschlagen benutzen. Allerdings sollten Sie die nachgeschlagenen Textstellen in eigenen Worten ergänzen und nicht eins zu eins übernehmen.

Anschließend fügen Sie die Beschreibung Ihrer Wissenssammlung hinzu und wiederholen diese regelmäßig. Versuchen Sie dabei zunächst das Konzept nochmal zu erklären, ohne sich Ihre ursprüngliche Erläuterung anzusehen. Machen Sie sich dazu stichwortartig Notizen und vergleichen Sie danach Ihre Notizen mit der ursprünglichen Beschreibung. Schauen Sie sich dabei besonders die Stellen an, welche Sie nicht mehr genau erklären konnten. Gegebenenfalls können Sie auch Ihre Beschreibung ergänzen, wenn Ihnen bei der Wiederholung neue Aspekte oder Erklärungsansätze eingefallen sind.

Beispiel: Konjunkturzyklus

Die Konjunktur beschreibt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Diese Entwicklung verläuft in bestimmten Zyklen, welche sich aus einer Aufschwungphase und einer Abschwungphase zusammensetzen.

Die wirtschaftliche Entwicklung ist dabei abhängig von dem Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten. Wenn die Unternehmen beispielsweise aufgrund einer steigenden Nachfrage ihre Produktion steigern und dadurch mehr Arbeitskräfte einstellen, haben die Privathaushalte mehr Geld für Ausgaben zur Verfügung. Dies führt wiederum zu einer erhöhten Nachfrage, wodurch sich der Kreislauf wiederholt und die Wirtschaft angekurbelt wird.

Sobald die Produktionskapazitäten der Unternehmen jedoch voll ausgelastet sind, ist eine weitere Produktionssteigerung nur durch Investitionen in neue Produktionsanlagen möglich. Dies führt zu steigenden Preisen der Produkte, sodass sich weniger Menschen diese Produkte leisten können. Aufgrund der geringeren Nachfrage verringern die Unternehmen ihre Produktion und benötigen somit weniger Arbeitskräfte. Durch die damit verbundenen Entlassungen haben die Privathaushalte weniger Geld zur Verfügung, sodass die Nachfrage weiter sinkt. Dies führt zu einem wirtschaftlichen Abschwung.

Dieser Zyklus aus wirtschaftlichem Auf- und Abschwung wiederholt sich ungefähr alle 10 Jahre. Dabei teilt man den Konjunkturzyklus in vier Phasen ein.

Abbildung der Konjunkturphasen
Darstellung der Konjunkturphasen

In der Expansionsphase findet ein wirtschaftlicher Aufschwung statt. Auf eine solche Expansionsphase folgt der Boom, bis eine Marktsättigung eintritt. Nach dem wirtschaftlichen Höhepunkt kommt es irgendwann zur Rezession. Dieser wirtschaftliche Abschwung findet schließlich in der Depression seinen Tiefstpunkt, bevor eine erneute Expansionsphase beginnt und sich der Konjunkturzyklus wiederholt.

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